nachdem ich zwar im kistentetris deutlich besser geworden bin, so war es doch nur eine frage der zeit, bis auch der zweite humidor zu klein wurde. besonders die edition limitadas aus kuba, die ich teilweise sehr lecker finde, die aber noch mindestens ein weiteres jahr reifen sollten "verstopfen" mir den humidor für die durchgangsware.



sosehr ich von einem schönen großen professionellem humidorschrank träume (kaufen oder eigenbau), so ist das derzeit nicht möglich. deswegen habe ich mich zum einlagern für die kostengünstigste variante entschieden: der "tuppidor".

eine zarges-alubox, die geruchsneutral ist und luftdicht verschliesst. ein paar holzblöcke der spanischen zeder (Cedrela odorata, also kein nadelbaum aus spanien!!!), einen 65% puck mit r&b beads sowie einen weiteren hygrometer hatte ich noch.

die beitragsrückerstattung meiner krankenkasse für 2009 1:1 in feine rauchwaren umgesetzt und den darbenden humidor wieder aufgefüllt.

mein seelenheil ist gerettet, danke lieb krankenkasse!

[ mich dünkt, die würden das geld am liebsten zurück haben wollen ]

als frustkauf / selbstbelohnung habe ich mir unter der woche zigarren bestellt: eine bunte mischung aus alt-bewährtem und unbekanntem zum probieren:

[ von links nach rechts ]
- nub 464 sun grown torpedo (neu)
- vegas robaina unicos
- ashton aged maduro no. 30 lonsdale
- ramones allones gigantes (neu)
- juan lopez seleccion no. 2 (neu)

das zigarrenzimmer (arbeitszimmer) wird so langsam. endlich habe ich die drei bilder mit den logos meiner lieblingsmarken aufgehängt [ für insider: das sind die ersten bilder, die hängen ]



dazu hat der devotionalienschrank zuwachs bekommen: zu weihnachten habe ich von meiner mutter eine alte zigarrenschachtel aus familienbesitz geschenkt bekommen. vermutlich war mein urgroßvater väterlicherseits besitzer dieser kiste. (zumindest bilde ich mir das ein, bei der marke wird es sich eher um eine schokoladenverpackung handeln)



das kistentetris von gestern war erfolgreich, alles verstaut, allerdings ist der humidor jetzt randvoll, d.h. nur weggerauchte ware kann ersetzt werden, eine jahrelange lagerung zur besseren reifung ist nicht möglich.

ich bin ja prinzipiell ein bohrer, d.h. ich nutze niemals eine cutter (oder messer, oder zähne) sondern bohre die zigarre an. das hat den vorteil, dass das loch im mundstück immer die richtige größe hat und die ränder nicht beim rauchgenuß ausfransen und ich irgendwelche tabakkrümel im mund habe. der bohrer ist ein geschenk vor 10 jahren gewesen und verrichtet noch immer seinen dienst.

das einzige problem ergibt sich bei pyramiden oder torpedos oder anderen spitz zulaufenden formaten. dort setzte ich notgedrungenermassen einen zweischneidigen cutter seit einiger zeit ein. ein gerät welches preiswert war, aber stabil und scharf ist. so recht zufrieden war ich damit nie. heute habe ich mir nun eine zigarrenschere gekauft und ich muss sagen, sie ist ein traum: sehr präzise, wahnsinnig scharf und sie liegt sehr gut in der hand. damit macht der zigarrenanschnitt richtig spass und das deckblatt wird auch nicht zerrissen oder franst aus. somit eine echte alternative zum bohrer (wenn gleich sie den nicht generell ersetzten wird).

im rahmen meines urlaubes konnte ich mir es natürlich nicht nehmen lassen in düsseldorf in der cigarworld-lounge von tabak benden vorbeizuschauen. immer wieder durch den riesenhumidor in staunen versetzt und angetan durch die ca. 20 leute, die gemütlich bei kaffee und rum bei einer zigarre sassen habe ich meine bestände wieder aufgefüllt, mit anderen worten ich mußte zu hause wieder kisten-tetris spielen, um alles unterzubringen

1x 10er partagas lusitanias
1x 25er partagas d4
5x vegas robaina unicos

auf letztere bin ich durch ein weihnachtsgeschenk meiner schwester aufmerksam geworden. sehr leckere, kräftige kubanische zigarre. das geschenk war so hervorragend, dass ich mir ein paar weitere zum probieren in den humidor lege.

zum einlagern im humidor in einer wunderschönen porzellandose verpackt. eine werde ich dennoch dieses wochenende rauchen, die anderen 29 verschwinden erst einmal für eine längere zeit im humidor zum reifen. so langsam wird es eng, evt. muss ich doch für die kistenlagerung auf die kostengünstige "tupperdor"-variante umsteigen (110l plastikkiste, geruchsneutral, dicht, ab in den keller)

nachdem ich ja bereits das deutsche standardwerk zur zigarre zum geburtstag geschenkt bekommen habe und es absolut liebe darin bei einer schönen kubanerin zu stöbern, habe ich mir jetzt auch das standardwerk schlechthin zur havanne-cigarre gegönnt: min ron nees illustrierte enzyklopädie zur postrevulotionären havanna-cigarre:



dabei war es schon nicht mehr ganz einfach daran zu kommen, da die englische ausgabe bereits vergriffen (min ron nee kommt aus hong kong) und zu utopischen summen von über 280USD gebraucht gehandelt wird. auch die deutsche ausgabe scheint über den normalen buchhandel vergriffen zu sein, ist allerdings bei unterschiedlichen händlern noch zum originalpreis erhältlich.

dabei ist die deutsche ausgabe keineswegs schlechter, da sie teilweise überarbeitet und aktualisiert wurde.



dieses 512 seiten werk im großformat bringt nicht nur einige kilo hochglanzpapier auf die waage, sondern besticht durch seine vollständigkeit und vor allem die photos von besonderen sammlerstücken (zigarren, humidore), die fast ausschliesslich aus der fast sagenumwobenen sammlung des autors stammen. die zigarren sind in originalgröße abgebildet, was natürlich eine identifikation erleichtert. die artikel sind sehr umfassend und gespickt mit informationen und anekdoten. schmunzeln lassen den unbedarften raucher natürlich immer wieder die empfohlenen lagerungszeiten des autors für die einzelnen zigarren.

in meinen augen sind beide bücher unverzichtbare begleiter einer schönen zigarre, die man mit muße genießt um den stress der arbeitswoche abzuschütteln. für hardcore aficionados sind beide ein must-have!

ps: das photomodell wird jetzt geraucht :-)

in einer wunderschönen aufmachung kommt das zigarrenhandbuch von dieter h. wirtz daher: eine zigarrenkiste aus holz umhüllt das werk und damit entströmt diesem wundervollen geschenk beim lesen dieser typische geruch von holz.

es ist neben der bibel des hongkonger min ron nee eines der standardwerke zur zigarre. mit wunderschönen bilder gibt es einen überblick über die zigarrenherstellung, die formate und die einzelnen marken. ein buch das man von a bis z durchlesen kann, oder immer mal wieder zur hand nimmt zum stöbern, entdecken und verweilen, am besten bei einer schönen havanna.