Saturday, 2. August 2008


gestern habe ich nun endlich das parfüm gesehen, eine verfilmung des bestsellers von patrick süskind. da die lektüre des buches nunmehr mehr als 20 jahre zurückliegt und mir ausser der erinnerung, dass es mir damals gefallen hatte, nicht viel an detailwissen geblieben ist, will ich nicht näher darauf eingehen, ob die literarische vorlage nun gut umgesetzt worden ist, oder nicht. für mich ist das auch eine müßige diskussion, da es sich um zwei ganz unterschiedliche medien handelt. ob das buch eng an der vorlage ist wie bei der grass'schen blechtrommel oder buchheims das boot, mögen andere beurteilen.

viel spannender war für mich die frage, wie mache ich einen film über gerüche, düfte und das riechen wo mir doch nur visuelle und akustische möglichkeiten zur verfügung stehen. um das fazit vorwegzunehmen: es ist prächzig gelungen. mal abgesehen von der vorhersagbaren ersten einstellung (einen film über düfte mit der totalen einer nase zu beginnen, zählt sicherlich eher zu den biederen und naheliegenden einfällen) beherrschen die gerüche des filmes den zuschauer vom ersten moment. man kann die schlachtabfälle des fischmarktes und die gestanksvielfalt in den strassen von paris förmlich riechen. ich habe mich dabei ertappt, wie ich mit der hauptperson grenouille (solide leistung von ben whishaw, aber auch nicht mehr) die luft eingesogen habe um nuancen in meinem zugegeben spärlich eingerichteten heimkino wahrzunehmen. die gesamten kulissen wirken authentisch und lassen einen in das frankreich der damaligen zeit eintauchen.

enttäuschend für mich waren die bilder aus grasse. wer einmal die blütenmeere gesehen hat wird von dem einzelnen lavendelfeld und den sparsam eingesetzten blüten eher enttäuscht. dort habe ich mir mehr farbenpracht und bildgewalt gewünscht.

die erste hälfte des films hat mir insgesamt besser gefallen, als die zweite und das lag gar nicht mal an der geschichte: spannender, aufregender, imposantere kulissen, besserer sound, rundum das vergnüglichere genusserlebnis.

der deutsche dts soundtrach ist dynamisch und es gibt besonders zu beginn ganz schön was auf die ohren. subwoofer und rears nur moderat im einsatz (gut!).

die premium edition enthält eine zweite dvd mit extras, die ich aber noch nicht gesehen und somit auch nicht beurteilen kann. der pappschuber gefällt mir besser als die sonst üblichen plastikboxen.

empfehlenswert ist der film allemal, zu den ganz großen auf meiner liste gehört er nicht.




Monday, 28. July 2008


ich muss gestehen, dass ich - obwohl scorsese und de niro fan - diesen film noch nie gesehen hatte. anlässlich der neuerscheinung als special edition habe ich mir die dvd in meiner new yorker zeit gekauft und sie seitdem im regal stehen gehabt. aus einer laune heraus habe ich mir heute den film angesehen und bin beeindruckt. natürlich wußte ich was mich erwartet, selbstverständlich hatte ich die lobeshymnen und academy awards zur kenntniss genommen (immerhin vom american film institute als 24 bester film aller zeiten gewählt), hatte in scorseses biographie darüber gelesen, war beim begriff method acting immer wieder über de niro in dieser rolle gestolpert, aber der film hat mich dennoch überrascht. de niro ist über alle zweifel erhaben, joe pesci spielt joe pesci und ist trotzdem (oder gerade deswegen) sehr gut. cathy moriarty als dritte im bunde passt perfekt in diese rolle (wenngleich man ihr die fünfzehn jährige am anfang nicht abnimmt, aber das ist nebensächlich). die in sw gehaltene eindringliche charakterstudie des verfalls des boxers jake la motta, die brutalität die er seinen gegnern und seinem umfeld entgegen bringt, geht unter die haut.

für de niro, scorsese und boxfilm fans ein absolutes muss, für alle anderen ein lohnenswerter filmgenuss.




Saturday, 26. July 2008


beeindruckend - gewaltig - grosses kino

daniel day-lewis hat den oscar mehr als verdient, der score ist ganz aussergewöhnlich.

in anbetracht der tatsache, dass die letzen beiden oscarabräumer there will be blood und no country for old men kein klassisches popcornkino sind, besteht noch oder wieder hoffnung für hollywood.




Monday, 21. July 2008
transformers - ironman - hancock - hulk II - batman II - hellboy II

sag' mal, sind die zeiten so schlecht, dass wir wieder superhelden brauchen, oder ist die tricktechnik einfach nur so gut geworden für eine ordentliche exploitation?





Tuesday, 15. July 2008


gestern abend habe ich mir endlich in the valley of elah angesehen und bin schwer beeindruckt. in meinen augen der erste hollywood streifen, der sich mit dem irak krieg in einer etwas kritischeren sicht auseinandersetzt. der irakkrieg ist aber nur zufällig gewählt, der film könnte auch in jeder anderen zeit mit einem anderen krieg stattfinden. es handelt sich um einen charakterstudie der beteiligten, allen voran tommy lee jones und susan sarandon (in einer kleineren rolle). auch charlize theron gefällt mir zum ersten mal richtig gut. der film ist sehr ruhig erzählt und auch der inhalt ist schnell zusammengefaßt: der sohn von tommy lee jones charakter kommt aus dem irakkrieg zurück und verschwindet spurlos. sein vater, ein ex-militärpolizist macht sich auf den weg seinen sohn zu finden und wird nach anfänglichen schwierigkeiten von einer polizistin (gespielt von charlize theron) unterstützt.

neben der absurdität des verbrechens wird die hilflosigkeit der eltern gezeigt und die schwierigkeit der polizistin, sich gegen das milität und die macho-kollegen durchzusetzen zudem sie in einem anderen fall ihr persönliches watwerloo erfährt. all dies ist super umgesetzt, ohne sich in den üblichen und naheliegenden klischees zu verfangen.

nach einer wahren begebenheit. absolute empfehlung, kein popcornkino!




Sunday, 1. June 2008


wenn man das gute alte actionkino der 80er jahre par excellance aufleben lassen will, was liegt näher, als sich die rambo trilogie zu gemüte zu führen, zumal als krönender abschluss dann der neueste und vierte teil seit kurzem per dvd und blu-ray erhältlich ist.

der erste film (first blood) hat mir schon immer gut gefallen und ich kann mir den film immer wieder ansehen. gott sei dank ist das alternative ende mit rambos tod nie in die kinos gekommen, denn es wären uns unvergleichliche popcornstunden versagt geblieben. beim ersten teil stimmt die geschichte wenigstens noch halbwegs und erscheint für hollywood verhältnisse glaubwürdig. natürlich sind auch bei first blood bereits alle klischees bedient, die sich anbieten (selbst verliebter, ungerechter sheriff, tumbe deputies, überantürliche faähigkeiten besitzende marines, etc).

der zweite teil ist dann 80er jahre actionkino at its best. die story ungleich dünner, die klischees noch platter und der bodycount schon um einiges erhöht. die geschichte mit den vergessenen vietnam veteranen trifft den zeitgeist. fast alle action schauspieler dieser zeit haben dieses thema bedient (chuck norris als einer, der dieses thema tot geritten hat). man darf aber nicht vergessen, dass einige stilmittel hier zum ersten mal eingesetzt wurden: z.b. die leeren maschinengewehrhülsen, die im zeitlupentempo zu boden fallen. dies ist heutzutage aus filmen wie black hawk down, matrix usw gar nicht mehr wegzudenken.

den dritten teil hatte ich immer als den schlechtesten in erinnerung, wobei ich jetzt beim erneuten schauen diesen platz gerne an den zweiten teil abgebe. aus heutiger sicht völlig anachronistisch zu sehen, wie die afghanischen rebellen mit amerikanischen waffen versorgt werden um gegen die furchtbar bösen russen zu kämpfen. hollywoods sicht des kalten krieges in hochform.

dieses jahr erschien nun der 4. teil der serie. und um eines gleich vorweg zu sagen, es gibt mehr klischees, mehr tote und mehr blut als in allen anderen filmen zusammen. wenn man versucht dies alles für 2 stunden an die seite zu schaufeln und sich einfach nur unterhalten lassen will (auch eine erschreckende formulierung bei einem kriegsfilm), dann sei dieser film empfohlen. die action ist atemberaubend, die landschaft wundervoll in szene gesetzt und das licht toll eingefangen. das bild der blu-ray ist sehr gut und die tonspur über jeden zweifel erhaben. ich habe den 7.1 dts ma ton zwar nicht hören können, aber selbst der downmix, den mein verstärker daraus macht ist atemberaubend.

ein warnhinweis allerdings zum schluss: der film ist unglaublich brutal und alle facetten des schlachtfeldes werden ungemein plastisch und realistisch umgesetzt. ich bin überrascht, dass der film es ungeschnitten durch die freigabe geschafft hat und der film ist wirklich nur hart gesottenen naturen zu empfehlen.




Thursday, 15. May 2008


no country for old men
miramax films, paramount vantage, mike zoss productions
2007 (USA)
122min runtime
blu-ray (US, region free)
2,35:1
english PCM 5.1, english dolby digital 5.1
IMDB: no country for old men

gestern habe ich endlich die zeit gefunden, den langersehnten diesjährigen oskarabräumer anzusehen.

spätestens seit der oskarverleihung wurde ja hinlänglich über diesen film berichtet, deswegen will ich mir die details über den inhalt sparen, möchte aber dennoch meine subjektiven eindrücke kurz schildern.

tommy lee jones spielt wiedereinmal perfekt den stoischen, älteren süd-west amerikaner. es macht einfach spass ihm zuzusehen und man ist nach dem film versucht direkt den nächsten film mit ihm zu sehen. man nimmt ihm diesen cowboy-typ aus einer anderen generation einfach ab.

javier bardem spielt phantastisch! er schafft es einen charakter zu erschaffen, der zugleich faszinierend-anziehend und unheimlich zugleich ist. die ganze figut ist derart angelegt, dass er selbst ohne mimik und ohne text unheimlich wirkt. auch die von ihm oft verfluchte frisur stimmt perfekt :-)

das trio wird durch josh brolin ergänzt, der ebenso eine sehr gute leistung zeigt. auch er verkörpert seinen charakter glaubhaft, drei daumen hoch für die besetzung!

auch die nebendarsteller die nur einige wenige sätze teilweise zu erzählen haben sind stimmig. hervorzuheben sind hier die etwas fülligere trailer park sekretärin und ellis, mit dem der tommy lee jones charakter sich zum schluss unterhält.

was hat mich an dem film am meisten fasziniert, neben der ausserordentlich guten darsteller und der landschaft? zum einen kommt er fast komplett ohne musik aus. lediglich eine mariachi band spielt ein lied und der abspann wird untermalt. ansonsten fehlt jeglicher score, ohne dass es störend auffällt. der eigentliche clou ist aber, dass eine sehr spannende geschichte zwischen den drei männern erzählt wird, ohne dass sie je gleichzeitig in einer szene zu sehen sind.es findet kein dialog zwischen den darstellern statt, dennoch interagieren sie permanent. der ausgang bleibt bis zum ende offen und läßt trotz seiner überraschenden wendung keinen bitteren nachgeschmack. ganz untypisch für einen amerikanischen mainstreamstreifen sind einige offene punkte in der handlung, die nicht weiter verfolgt oder erklärt werden.

der heimliche hauptdarsteller ist die landschaft. die karge und eigentlich langweilige landschaft ist so eindrucksvoll eingefangen, dass man manchmal vergißt was gerade passiert. sie wird jederzeit perfekt eingesetzt um die geschichte zu unterstützen. generell wird das set hervorragend instrumentalisiert. immer wenn die geschichte spannend und bedrückend wird, findet sie in kleinen engen räumen statt.

der film hat es sofort in meine lieblingsliste geschafft und ich werde ihn definitiv recht bald erneut ansehen. das beste was ich bisher von den coen brüdern gesehen habe!

kurzer hinweis an die liebhaber der originalsprache: der tommy lee jones charakter spricht in breitestem texanisch und man muss schon ganz schön die ohren spitzen um ihn zu verstehen. ich gebe zu dies ist mir nicht immer gelungen, es tut dem filmvergnügnen aber keinen abbruch.




Tuesday, 15. April 2008
Dumm, dass es kracht. Und unhistorisch

Egal. Der entscheidende Punkt an diesem Film über den roten Flieger am blauen Himmel ist, dass er keinerlei Haltung zu seinem Gegenstand hat, außer der arg naiven, dass Deutschland halt Helden braucht, und man den Roten Baron schon dahin kriegt, wieder einer zu werden. Schlimmer noch, dass er sich für seine Figur genauso wenig interessiert, wie für dessen Mythologie und einfach wild drauflos filmt, ohne nach rechts oder links zu gucken.
[ quelle ]

ausgezeichnete rezension. [ via ]




Friday, 4. April 2008


Steelbook
Anamorph, Dolby, PAL, Surround Sound
Russisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Region 2
Bildseitenformat: 2.35:1
Universal/DVD
104 Minuten

laut, brutal, grotesk, blutig, obszön, ohne story, lediglich die soundkulisse ist ein highlight!

gore at its best, mit anderen worten vermeiden!






Collector's Edition, Dolby, PAL, Surround Sound
Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Region 2
Bildseitenformat: 16:9
Universal/DVD
169 Minuten

Gestern endlich dazu gekommen american gangster mir anzusehen in der extended version (18min mehr als die kinodassung) und bin mir noch nicht ganz schlüssig, wie ich den film bewerten soll.
hat er mir gefallen? ja!
ist er zu lang geraten? nein!
machen washington, crowe und brolin ihre sache gut? oh ja!
ist er mörder spannend? bei leibe nicht!
gehört er in eine reihe mit the goodfather und goodfellas? irgendwie schon, aber erreicht lange nicht deren klasse.

liebhabern des genres und charakterstudienfans kann er ungestört empfohlen werden, allen anderen sei er mit vorsicht angeraten.