in dem gebäude in dem ich wohne leben fast nur expatriats. obwohl diese lebensform hier fast ausschliesslich von engländern, australiern und amerikanern gelebt wird, ist die wahrscheinlichkeit, dass in den 29 stockwerken also auch deutsche sind relativ hoch. auf unserem stockwerk sind nur zwei wohnungen. das in die nachbarwohnung eine deutsche eingezogen ist, ist schon bemerkenswert, aber noch nicht sooooo unwahrscheinlich. dass die dame aber den gleichen nachnamen wie ich hat (der nicht mueller, meier oder schmidt lautet) das hat mich dennoch stutzig gemacht!





castroper, Wednesday, 8. November 2006, 13:20
zufall? fügung?
die welt ist einfach ein dorf, ein globales würde man wohl inzwischen sagen.

ich gebe dann heute mal den doofen. :-)))
den begriff "expatriat" kannte ich gar nicht. wieder etwas gelernt.

jukulele, Wednesday, 8. November 2006, 15:32
Da...
...kann ich mich einreihen, die Bedeutung konnte ich mir auch nur aus dem Zusammenhang erschließen. Oder sind das schon die ersten Anzeichen von K. dass durch die langen Auslandsaufenthalte schon Begriffe der Muttersprache verschwinden und durch die mittlerweile bald zweite "Muttersprache" ersetzt werden.

Die Frau mit dem gleichen Nachnamen wir K. ist viellleicht ja sogar verwandt mit uns...frag doch mal nach?

exdirk, Wednesday, 8. November 2006, 23:37
neudeutsch
für gastarbeiter.

kenzaburo, Thursday, 9. November 2006, 03:48
altenglisch für hmm, fuer was. im deutschen gibt es kein wort dafür. vertraglich heisst es immer entsendungsverfahren. gastarbeiter trifft es nicht wirklich, da durch das ex- sowohl die entsendung als auch die richtung nach draussen ausgedrueckt wird. der gastarbeiter ist vom wort her zunaechst einmal nicht gesandt sondern als individuum unterwegs.

der begriff ist mir übrigens 99 das erste mal bei meinem alten arbeitsgeber untergekommen. wir hatten jede menge im entsendungsverfahren entsendete mitarbeiter (also expatriats) aus den uas.

ich denke das wort ist einfach passender und es gibt nicht wirklich ein deutsches dafuer so wie spagat (beinspreizung?) und majonaise (salatsosse auf eibasis?)

castroper, Thursday, 9. November 2006, 13:02
wie geht's frau "meier"?
oder hast du etwa immer noch nicht die frage der verwandtschaftlichen verbundenheit geklärt? so von auslandsentsandtem zu auslandsentsandtem? tratsch im treppenhaus, so auf'm schrubber stehend ist einfach genial.

also expatriat = auslandsentsandter

nix neudeutsch, nix altenglisch :-)))

gewitterhexe, Friday, 10. November 2006, 00:47
Im Zweifelsfall:
Schicksal!
Ja, nun mach mal, das interessiert mich auch brennend, ob die Frau mit Dir verwandt ist, wenigstens um 34 Ecken.
@castroper:
Aber aber, Du stehst im Treppenhaus auf'm Schrubber und
tratschst tauschst mit Nachbarn Neuigkeiten, wahlweise Nettigkeiten aus? Klingt ja sehr nach Else Kling. Gibt's hier gar nicht, da macht jeder, daß er in seinen Bau kommt.

castroper, Friday, 10. November 2006, 13:37
geoutet
bin ich nun offensichtlich.

erstens:
ich komme aus einem 8-familienhaus, in dem die mieter zum teil seit 80 jahren wohnen. da stand in meiner kindheit so manche hausfrau freitags auf dem schrubber. ich fand das immer herrlich. und wenn oma sonntags aus der kirche kam, stand sie immer anschließend mit einer ganz bestimmten nachbarin bei uns daheim in der straße gut zwei stunden auf dem gehweg, bis alle begebenheiten der woche ausgetauscht waren. oma ist seit 16 jahren tot und wir erfahren nix mehr.

zweitens:
tratsch im treppenhaus ist der klassiker des hamburger ohnesorg theaters. und dessen fernsehaufzeichnungen gehören ebenso zu meinen kindheitserinnerungen. herrlich!

drittens:
ich will endlich wieder in einem haus / einer straße leben mit tratsch.

gewitterhexe, Saturday, 11. November 2006, 00:03
sorry,
mich schüttelts gerade.
Finde sowas fürchterlich. Habe täglich Anschauungsunterricht und kann förmlich fühlen, wie sich der Klatsch als Muräne die Straße rauf und runter wälzt. Aber immer freundlich grüßen und im Rücken die nicht oft genug geputzten Fenster oder schmuddelige Fußmatten mißbilligen.
Und Ohnsorg kommt mir nicht auf die Mattscheibe.
Zu drittens: Meine besten Wünsche!

castroper, Sunday, 12. November 2006, 17:03
positiv betrachtet
nennt man sowas nachbarschaft.

klar putzt man nur die treppe, weil sonst getratscht wird. so funktionieren gruppen. :-)))

und das hat insgesamt wesentlich mehr positive effekte, als wir wahr haben möchten.