nachdem es heute auf winterliche fünfundzwanzig grad abgekühlt ist (in der tat laufen die ersten mit jacken und stiefeln 'rum) haben wir heute das klassische winteressen steamboat / hotpot in angriff genommen. in causeway bay sind wir ins little sheep in dem es, der geneigte leser errät es schon, schaaf, hammel, mutton, lamm etcetera gibt. in die mitte wurde auf eine heizplatte eine runde schüssel gestellt, die in unserem falle in yingyang form geteilt war und mit einer scharfen brühe und einer milden brühe gefüllt war. in beiden hälften schwammen unglaublich viele knoblauchzehen herum. wir haben uner anderem folgende köstlichkeiten gehabt: entenzunge (ok), entenfüsse (so lala) und sülziges schweineohr (geht gar nicht) als vorspeise, dann fischbällchen aus tintenfisch und kabeljau und fleischbällchen aus lamm. dazu hauchdünnes hammelfleisch, lammfleisch und rinderfleisch; garnelen am spiess, pilze, kartoffelpflanzenblätter und kohl. lammrippchen und hammelbeine. luftige drahtkorbähnliche bälle und dumplings. die verschiedenen fisch- und fleischklösse, die pilze wirft man in die suppe und lässt sie die ganze zeit mitkochen, damit sie der suppe mehr geschmack abgeben. das in hauchdünne geschnittene lammfleisch und die aufgespiessten anfänglich noch lebenden garnelen taucht man neben den blättern der kartoffelpflanze dann a la europäischem fondue mit den stäbchen oder einem schöpflöffel in die brodelnde suppe und kocht dabei sein essen bis es gar ist. das fleisch ist so dünn geschnitten, dass wenige sekunden reichen. das ganze essen dauert mehrere stunden und ist ein ausgiebiges und reichhaltiges essvergnügen. ein unbeschreibliches erlebniss, das uns lange in erinnerung bleiben wird. danach sind wir noch einen strassenzug weiter in ein lokal, in dem es ausschliesslich nachspeisen gibt. wir mußten auf der strasse warten, bis uns ein tisch zugewiesen wurde und das um halb elf. dort haben wir dann mit mango und durian gefüllte blätterteigtaschen, mango-sago-creme und erdbeer-sago-kokosnuss-creme gegessen. die nächsten tage werden kulinarisch eher bei wasser und brot zugebracht!

..quack...quack...quack





castroper, Monday, 11. September 2006, 20:37
asiatischen fondue
und ein nachspeisentempel, langsam drängt sich die frage auf, was wir eigentlich alle an der französichen und/oder der italienischen küche so toll finden.

wer will bei diesen schilderungen noch in das land wo die zitronen blühen? wer will noch wie gott in frankreich leben? alles anscheinend völlig falsche bilder.

aber entenfüsse und lebende garnelen? *püh

herthafester, Monday, 11. September 2006, 20:56
Entenfüsse und
Entenzugen konnte ich jetzt wirklich nicht probieren, aber ich habe mal Schweineohren versucht. Diese sind in dünne, ganz dünne längliche Stückchen geschnitten und waren mit einer leicht säuerlichen Sauce angemacht - es wird nicht mein Lieblingsessen, aber: nicht schlecht.
Wir unterhielten uns mit einem chinesischen Kollegen auch über bird's nests. Das sind wirklich Vogelnester, aber ohne die Stöckchen und die Federn, es bleiben nur noch "die Spucke" und "das Erbrochene" von den Vögeln. Es ist sehr sehr teuer, wird wohl in Suppe mitgekocht und ist wohl gut für die Haut (anti-aging).
Ich finde das alles höchst interessant, vor allem die Tatsache, daß Essen nicht nur gleich Nahrungsaufnahme ist, sondern was für eine Funktion hat es in Bezug auf meinen Körper (wärmt es, kühlt es, etc).

gewitterhexe, Monday, 11. September 2006, 23:16
Entenfüsse und -zungen
gehen nicht runter, nöö!
Was mich aber jetzt interessiert: Ein Lokal n u r für Nachspeisen? Mjammjam, bitte importieren!
Und: Wie/wo/wann lernen die Chinesen denn, welches Essen ihrem Körper wann gut tut? Wird das irgendwie vermittelt? Woher weißt Du das denn jetzt?

herthafester, Tuesday, 12. September 2006, 04:40
Ich
denke, das ist überliefertes Wissen. Man wird damit groß.

castroper, Tuesday, 12. September 2006, 11:26
anti-aging-kotze
ist jenseits meiner europäischen vorstellungskraft und schlägt mir echt auf den magen.

es dürfte sich um ein über die jahrhunderte überliefertes wissen handeln. aber um eine chinesische apotheke führen zu können bedarf es wohl einer - wie auch immer gearteten - sehr umfangreichen "ausbildung". und dieses wissen fasziniert mich ganz einfach. auch wenn ich mir gar nicht ausmalen mag, was da zueilen alles in dem mörser landet.

komisch, ich fresse jede pille, die vom arzt kommt bedenkenlos. eigentlich bescheuert.

gewitterhexe, Wednesday, 13. September 2006, 01:23
Jawoll!
tut mir ja leid, aber das ist bescheuert!
Im übrigen gilt und hilft, wie bei fast allem: Der Glaube!
Das uralte Wissen der chinesichen Medizin ist faszinierend.
Ich kenne viele, die sich in letzter Verzweiflung an "solche" Ärzte gewandt haben und auf den Erfolg der Behandlung nicht vorbereitet waren...
Vogelnest-Suppe könnte ich trotzdem nicht goutieren, glaube ich.

castroper, Wednesday, 13. September 2006, 18:56
vorbereitung hilft nicht immer
denn sehr oft sind im positiven wie im negativen, die nachhaltigsten erfahrungen, erfolge, begegnungen... die, die einen so ganz unvorbereitet treffen. und das macht das leben aus!





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