so lange besteht nun schon dieses unsägliche ritual, die ballermannisierung einer "revolution", die so pünktlich kommt und geht wie himmelfahrt und muttertag. einmal im jahr muss die sau rausgelassen werden, stupide, öde und vorhersagbar wie weihnachten und ostern. ein karneval der unkultur, der seine eigene furchtbare spießigkeit, seine zwanghafte, geradezu neurotische kleinkariertheit zwischen billigparole und billigbier gar nicht mehr bemerkt.
[ in der welt am sonntag zu den alljährlichen krawallen in hamburg und berlin , 2.mai 2010, s.8 ]

schöner und wahrhafter kann man es nicht formulieren