no country for old men
miramax films, paramount vantage, mike zoss productions
2007 (USA)
122min runtime
blu-ray (US, region free)
2,35:1
english PCM 5.1, english dolby digital 5.1
IMDB: no country for old men
gestern habe ich endlich die zeit gefunden, den langersehnten diesjährigen oskarabräumer anzusehen.
spätestens seit der oskarverleihung wurde ja hinlänglich über diesen film berichtet, deswegen will ich mir die details über den inhalt sparen, möchte aber dennoch meine subjektiven eindrücke kurz schildern.
tommy lee jones spielt wiedereinmal perfekt den stoischen, älteren süd-west amerikaner. es macht einfach spass ihm zuzusehen und man ist nach dem film versucht direkt den nächsten film mit ihm zu sehen. man nimmt ihm diesen cowboy-typ aus einer anderen generation einfach ab.
javier bardem spielt phantastisch! er schafft es einen charakter zu erschaffen, der zugleich faszinierend-anziehend und unheimlich zugleich ist. die ganze figut ist derart angelegt, dass er selbst ohne mimik und ohne text unheimlich wirkt. auch die von ihm oft verfluchte frisur stimmt perfekt :-)
das trio wird durch josh brolin ergänzt, der ebenso eine sehr gute leistung zeigt. auch er verkörpert seinen charakter glaubhaft, drei daumen hoch für die besetzung!
auch die nebendarsteller die nur einige wenige sätze teilweise zu erzählen haben sind stimmig. hervorzuheben sind hier die etwas fülligere trailer park sekretärin und ellis, mit dem der tommy lee jones charakter sich zum schluss unterhält.
was hat mich an dem film am meisten fasziniert, neben der ausserordentlich guten darsteller und der landschaft? zum einen kommt er fast komplett ohne musik aus. lediglich eine mariachi band spielt ein lied und der abspann wird untermalt. ansonsten fehlt jeglicher score, ohne dass es störend auffällt. der eigentliche clou ist aber, dass eine sehr spannende geschichte zwischen den drei männern erzählt wird, ohne dass sie je gleichzeitig in einer szene zu sehen sind.es findet kein dialog zwischen den darstellern statt, dennoch interagieren sie permanent. der ausgang bleibt bis zum ende offen und läßt trotz seiner überraschenden wendung keinen bitteren nachgeschmack. ganz untypisch für einen amerikanischen mainstreamstreifen sind einige offene punkte in der handlung, die nicht weiter verfolgt oder erklärt werden.
der heimliche hauptdarsteller ist die landschaft. die karge und eigentlich langweilige landschaft ist so eindrucksvoll eingefangen, dass man manchmal vergißt was gerade passiert. sie wird jederzeit perfekt eingesetzt um die geschichte zu unterstützen. generell wird das set hervorragend instrumentalisiert. immer wenn die geschichte spannend und bedrückend wird, findet sie in kleinen engen räumen statt.
der film hat es sofort in meine lieblingsliste geschafft und ich werde ihn definitiv recht bald erneut ansehen. das beste was ich bisher von den coen brüdern gesehen habe!
kurzer hinweis an die liebhaber der originalsprache: der tommy lee jones charakter spricht in breitestem texanisch und man muss schon ganz schön die ohren spitzen um ihn zu verstehen. ich gebe zu dies ist mir nicht immer gelungen, es tut dem filmvergnügnen aber keinen abbruch.